Meine Flops im Februar

Im Februar habe ich neun Bücher gelesen und ein Buch abgebrochen. Es gab ein Highlight, aber leider auch einen unerwarteten Flop.

Die Harpyie von Megan Hunter

Der Plot der Geschichte ist schnell erzählt. Die gehörnte Ehefrau Lucy erfährt von der Affäre ihres Mannes Jake. Um den eigenen Schmerz zu relativieren, treffen die Eheleute die Verabredung, dass sie Jake nun drei Mal bestrafen darf… Die Harpyie begleitet die Geschichte unterdessen und wird im weiteren Verlauf immer mehr zu Lucy selbst.

Bewertung: Mich hat dieses Buch wütend zurückgelassen. Was bitte soll das? Welches Bild von Frauen wird hier vermittelt?

Aber beginnen wir am Anfang. Lucy hat sich selbst hinter der Familie zurückgestellt. Sie ist die sorgende Ehefrau und Jake, ganz klassisch, der Verdiener der Familie. Den Seitensprung hätte sie nicht bemerkt, wenn nicht der Mann der Affäre ihres Mannes bei ihr angerufen hätte. Als die Bombe jedoch geplatzt ist, findet Lucy als Kanal des Schmerzes nur das Ausleben ihrer eigenen Wut an ihrem, im ganzen Buch als unglaublich schwach erscheinenden, Ehemann, der die Prozedur selbst befürwortet. Zeitgleich wird immer wieder die Fiktion der Harpyie verknüpft, die als Racheengel über allem thront. Ja, das Buch ist atmosphärisch und düster und auch die Sogwirkung kann ich bestätigen, aber ich finde es nicht großartig, sondern verstörend. Es ist wie ein schlimmer Unfall, den man nicht sehen möchte, aber trotzdem nicht wegschauen kann. Ich stoße mich an den Bildern, die hier entworfen werden, an Frauen, die ihr Leben nicht selbstbestimmt leben und im Ausbruch eines vermeintlich geflügelten Selbst dann nur Scherben hinterlassen. Ich störe mich an den unsympathischen Charakteren, an den narzisstischen Grundzügen Lucys, die offenbar trotz ihrer akademischen Bildung zu keinerlei Selbsterkenntnis und Reflexion fähig ist. Die Geschichte ist für mich flach und gewinnt lediglich durch den Versuch der Verknüpfung mit der Sagengestalt der Harpyie an Tiefe. Doch auch der Versuch dieser Intensivierung hinterlässt für mich einen fahlen Beigeschmack. Ich frage mich wirklich, ob das ein Buch ist, das unsere Zeit braucht.

2 von 5 Sternen.

Die Moortochter von Karen Dionne

Abgebrochen und damit nicht schlussendlich bewertbar.

Der Plot war vorhersehbar, das Genre schlicht falsch. Bei diesem Buch handelt es sich ganz sicher nicht um einen Psychothriller. Eher um ein oft in sich nicht schlüssiges Familiendrama.

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